Geschafft - Neue 10-Km-Bestzeit

34:49 min - über diese Wunschmarke konnte ich mich vor nun über 20 Monate freuen, danach wurde es allerdings mau mit meiner läuferischen Entwicklung. Damals habe ich das erste und bis heute einzige Mal die 35-Minute-Grenze Mitte Juni 2013 in Ratekau mit viel Unterstützung von Benna unterbieten können.
Diese Saison wollte ich etwas ändern. Die Zeiten die in der vergangenen Saison über sämtliche Distanzen gelaufen bin, haben ein Wort förmlich rausposaunt: Stagnation. Das konnte es aber doch wohl noch nicht gewesen sein, also galt es einige Dinge in Sachen Saisonplanung und Formaufbau, ja sogar Ernährung zu überdenken. Im Grunde war es nicht viel, aber es war entscheidend fürs Weiterkommen.

Punkt 1: Kein Frühjahrsmarathon. Wie heißt es so schön? Lang macht langsam. Wer mal Marathon mit gewissen Ansprüchen gelaufen ist, weiß dass man schon einige lange Läufe machen sollte und das nicht nur 2 oder 3 Mal. Sowas macht beständig gegen Ermüdung und das ist einfach nötig, wenn man gut durch einen Marathon kommen will, sei es in 2:30, 3, 4 Stunden oder auch länger. Wo soll man als Triathlet dann noch die Zeit und Energie her nehmen, Grundschnelligkeit aufzubauen? Da wird es dann schon schwierig. Konsequenz: Weg mit den langen Läufen im Frühjahr. Punkt 2: Ernährung. Hier und da liest man (die Angaben variieren leicht, aber der Konsens ist klar), dass man um und bei 2,5 Sekunden pro Kilometer gewinnt für jedes Kilogramm Fett, das man weniger mit sich rum schleppt, und an der Stelle begann ich mich zu fragen, was einfacher ist um eine Minute auf 10 Km zu gewinnen: Ein Jahr wie blöd an der Laufform zu feilen oder zweieinhalb Kilo abzunehmen. Zudem hatte ich in der Vergangenheit zu oft im Training wie auch im Wettkampf Probleme mit der Verdauung. Das macht die Entscheidung bei der obigen Frage dann noch einfacher.
Der Gedanken vor der Triathlonsaison keinen Marathon zu laufen manifestierte sich dann doch recht schnell und ich trauere dem auch nicht nach. So wurde die Saison mit dem Wintertraining bereits letzten November recht akribisch und ziemlich weit geplant. Nicht viel später stand der Termin für den 10-Km-Lauf in Kiel fest. Der November verlief so ziemlich komplett im GA1 und im Dezember wurde der Grundstein für die Grundgeschwindigkeit gelegt. Mitte Januar dann nach einem für meine Verhältnisse überraschend guten Lauf in Ahrensburg der Ehrgeizschub. Danach purzelten dann auch die ersten Pfunde. Zielsetzung war ein 21er BMI (bei meiner Körpergröße 66,5 kg).
Die letzten Tage waren dann im Mittel noch ca. einen Kilo drüber und ein letzter Blick auf der Waage vorm großen Lauf zeigte dann sogar 2 kg mehr an als das Wunschwettkampfgewicht, aber das musste dann einfach mit einem Achselzucken hingenommen werden. Ich war damit glaube ich immer noch leichter als bei jedem Wettkampf der letzte Saison, also: Auf geht's!

Vom Kiel-Marathon hatte ich schon ein wenig gehört, vor allem fiel häufig das Wort "Wind". Heute allerdings haben wir absolutes Glück mit dem Wetter! Nicht nur, dass der Wind mäßig ist, sogar die Sonne schaut häufiger mal durch die dünne Wolkendecke hindurch.

Zum Lauf selber gibt es gar nicht allzu viel zu erzählen - Es lief einfach. Was etwas erstaunlich ist -ich hatte die Starterliste eingehend studiert- ist, dass das Rennen recht einsam verläuft. Von dem was ich sehe, läuft ziemlich bald jeder von Platz 1 bis 5 für sich selbst. Die ersten Kilometer lauf ich noch gemeinsam mit dem Büdelsdorfer Tim an Rang 4 und 5, vor uns laufen der 2. und 3. auch nur für einen Kilometer gemeinsam. Pascal, der heute eine Klasse für sich ist, wird später suveräner Sieger. Das vordere Feld ist also "gut" verteilt und somit läuft jeder nach oder gegen die Uhr.

Den ersten Kilometer absolvieren Tim und ich in 3:18, den zweiten in 3:20. Erstaunlicherweise fühlen sich die Beine noch gut an. Ich beschließe, das Tempo nicht zu drosseln, der Wind weht immerhin noch von hinten. Km 3 in 3:20. Kurz vor der Wende überhole ich den eben noch drittplatzierten, hoffe, dass wir ein Stück zusammen laufen können, es geht dann doch jeder von uns seinen eigenen Weg. Kurz nach der ersten Wende zeigt die Uhr 3:22 für den 4. Kilometer, sehr schön. Im Anschluss geht es ca. 5 Kilometer tendenziell gegen den Wind, der wie gesagt mäßig ist, aber dennoch von vorne kommt. Kilometer 7 bis 9 sind dann etwas über dem angepeilten Schnitt (ursprünglich geplant war 3:24/km), aber in Anbetracht des Polsters durch den Benefit der Rückenwind-Kilometer alles im Grünen Bereich. Gegen Ende wird es echt schwer, aber nicht früher als es sein sollte. Ab Kilometer 8 muss man beim 10er einfach beißen und im Hinterkopf war noch der letzte Kilometer, der mit Rückenwind gelaufen werden durfte. Diesen Konnte ich dann noch im 3:12er Pace hinter mich bringen und so bleibt die Uhr bei (für mich) unfassbaren 33:31 Minuten stehen! Neue persönliche Bestleistung - aber mit einem großen Sprung, eine Minute und achtzehn Sekunden unter der alten Marke. Vielleicht ja sogar eine Zeit für die SHLV-Bestenliste in diesem Jahr.

 

Hier die GPS-Aufzeichnung.

 

Vielen Dank an alle, deren Unterstützung ich genießen durfte und mit denen ich trainieren durfte! Nach dem Lauf hab ich alles nachgeholt, auf was ich an Süßgebäck in den letzten Monaten verzichtet hab :9 Was ich heute an Berlinern, Donauwellen, Amerikanern und Muffins in mich reingeschaufelt hab, war den ganzen Aufwand wert.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Pascal Dethlefs (Montag, 02 März 2015 07:57)

    He Jan, cooler Bericht über deine Bestzeit in Kiel und der Weg dort hin! Super auch der GPS Vergleich mit meiner Uhr, die viel zu viele Höhenmeter angezeigt hat. Ich finde deine Höhenmeter realistisch. Wegen deiner Ernährung,du darst dir nichts verbieten, musst es eher durch gesunde auch leckere Dinge ersetzen. Zucker ist zu viel nie gut, auch wenn man es sich ab uns zu mal bestimmt was gönnen kann.

    Vielleicht kann ich dir hier noch ein paar Tipps geben ;)
    Pascal-dethlefs.jimdo.com

    bis zum nächsten Lauf Pascal