In meinem letzten Blogeintrag habe ich kurz über mein Formtief geschrieben. Ganz sicher bin ich mir immer noch nicht, wie das in so extremer Form zustande kam, aber es wird wohl mehrere Ursachen
haben. Fakt ist: Ich fühle mich mittlerweile wieder recht gut und bin fast wieder bei meiner alten Form.
Das vergangene Wochenende habe ich mittels Urlaub am Freitag und Montag etwas ausgedehnt und bin zu unserem alten Vereinskollegen Fabi nach Berlin gefahren, ein ausgezeichneter Schwimmer und mit
einigen Starts in der 2. Bundesliga auch eines meiner Triathlonidole. Neben der jedes Mal wieder spannenden und empfehlenswerten weiteren Erkundung der kulinarischen Genüsse, die Berlin zu bieten
hat, stand das Wochenende in erster Linie im Zeichen des Schwimm- und Lauftrainings. Allerdings war auch ein besonderer Wettkampf geplant: Der Airport Night Run auf dem berühmtberüchtigten
Gelände des Flughafens in Berlin-Schönefeld - besser gesagt auf der Start- und Landebahn. Nach den vergangenen Wochen hatte dieser Wettkampf für mich vor allem einen Zweck: Er fungierte als
Formcheck und dieses Mal war ich so spannend aufs Ergebnis wie noch nie zuvor.
Der Lauf findet am Abend meines zweiten Aufenthaltstages in Berlin statt. Am Vortag sind Fabi und ich noch locker gelaufen und haben ein feines Schwimmtraining auf einer 50-Meter-Bahn absolviert.
Am Tag X sind wir zur Mittagszeit lediglich gute 4 Kilometer gejoggt, um die Beine etwas locker zu machen. Ebenfalls 4 Kilometer gibt es unmittelbar vor dem Start, wie es vor einem
10-Kilometer-Lauf obligatorisch ist, auch mit einigen Steigerungen und auch einen Kilometer davon etwas zügiger. Bereits vor dem Start in der ersten Reihe erkenne ich links neben mir das Trikot
des SC Rönnau. Total verrückt, da reist man 300 Kilometer zu einem Lauf und trifft dort auf jemanden aus der Nachbarstadt. Wie sich rausstellt arbeitet und lebt dieser Läufer zwar allerdings in
Berlin, startet aber heute für seinen Heimatverein. Sein Ziel, so verrät er mir, ist eine Zeit unter 34 Minuten. Ich für meinen Teil habe mir als Ziel eine Zeit unter 35 als Pflichtziel gesetzt
und will schauen, wie es sich anfühlt.
Um Punkt 8 Uhr ertönt der Startschuss. Obwohl ich zügig aus der ersten Reihe los laufe habe ich bereits nach wenigen Minuten gute 20 Meter Abstand zur Spitze. Es befinden sich 4 Läufer vor mir,
unter anderem der Rönnauer. Letztenendes hat das Rennen für mich eher Event- als Wettkampfcharakter und somit lass ich mich dadurch nicht verrückt machen - wozu auch, es geht um mein Laufgefühl
bei meinem Tempo. Der erste Kilometer ist bei mir (schlimm genug) bereits nach 3:15 gegessen! Nichts desto trotz schaff ich es ganz langsam näher an die Spitze heranzulaufen. Geduld ist eben eine
Tugend. Nach 3 Kilometern laufen wir fünft als Gruppe. Auch als wir die Zeitmessmatte, die exakt bei der Hälfte der Strecke platziert ist, sind wir noch zu fünft. Bis bin ich jeden Kilometer in
3:27 oder schneller gelaufen, und das Schöne daran ist: Ich fühle mich noch immer gut! Die Zwischenzeit steht nun bei 16:57 - hervorragend! Etwas später zieht der Rönnauer das
Tempo an und keiner von uns kann so wirklich dran bleiben. In der Folge vergrößert er seinen Vorsprung langsam, aber kontinuierlich. Ich schaffe es, den zweiten Platz nach Hause zu laufen. Der
letzte Kilometer gelingt mir sogar noch in 3:20. Die Endzeit beträgt zu meiner vollen Zufriedenheit 34:11 Minuten. Auch was die Renneinteilung und das Laufgefühl angeht war ich
überglücklich. Die zweite Hälfte war trotz des furiosen ersten Kilometers unwesentlich langsamer als die erste und jeder einzelne Kilometer lag unter 3:30 Minuten. Der zweite Platz geht als
Belohnung auch mehr als in Ordnung, da der erste Platz auch noch offiziell nach Schleswig-Holstein und sogar in die Lübecker Umgebung geht. Herrlich! Fabi schrammt mit 37:11 Minuten nur knapp an
seiner persönlichen Bestleistung vorbei, starke Leistung!
Insgesamt absolvierten Fabi und ich an diesem Wochenende 6,7 Kilometer schwimmend und circa 45 Kilometer laufend und hatten meiner Meinung nach ausschließlich wunderschöne Strecken, sowohl bei
Abenddämmerung mit in die Landebahn eingelassenen Lampen als auch tagsüber an der Spree oder im Park. Vielen Dank Fabi für die Gastfreundschaft und das schöne Wochenende!
Mein nächstes Ziel ist nun wieder mit Entschlossenheit definiert: Nochmal die 10 Kilometer unter 34 Minuten laufen und zwar am 3. Mai bei der Landesmeisterschaft in Niebüll. 2 Tage vorher geht es
wie die letzten 2 Jahre auch mit dem Rad nach Kaltenkirchen zum Stadtlauf, dieses Mal allerdings über 5 statt 10 Kilometer (Ziel dort ist unter 16:40 Minuten zu bleiben). Ansonsten gibt es noch
eines zu sagen: Das Radtraining läuft und zwar wunderbar! Die Vorfreude auf die ersten Triathlons in diesem Jahr steigt auch mit jedem Tag.
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