Pfingstwochenende - Zeit zum Berichten

Wir befinden uns am Anfang eines sonnigen langen Wochenendes. Da es auf der Arbeit auch gerade recht viel zu tun gibt, blieb meine Berichterstattung in den letzten 2 Wochen auf der Strecke, was aber keinesfalls bedeutet, dass nichts passiert sei. Das letzte Mal, als ich einen Blogeintrag geschrieben habe, stand ein Mannschaftszeitfahren und ein Duathlon bevor. Darüber möchte ich kurz berichten. Auch jeweils ein Sahnestück aus dem Schwimm-, Rad- und Lauftraining möchte ich hier präsentieren.


Das Mannschaftszeitfahren in Hamburg in der City-Nord beginnt für unser Team um 12:26 Uhr. Am Start sind unser Teamkapitän Sebastian, Fiete, Eik und meine Wenigkeit. Der zu bewältigende Kurs umfasst 15 Runden à 2,4 Kilometer. Summa Summarum also 36 Kilometer, die wir in einem Schnitt von 42-43 km/h zurücklegen wollen. Sebastian fährt vorne weg, dahinter Fiete, dann Eik, hinten fahr ich. Es geht in einem hohen Tempo los, und wir reihen uns hintereinander wie vier Perlen auf einer Kette auf. In den Kurven macht sich anfangs meine mäßige technische Beherrschung meines Zeitfahrrads bemerkbar und ich muss mich jedes Mal ordentlich zusammenreißen, nicht intuitiv die Bremsen zu betätigen und/oder eine Lücke zu den Teamkollegen aufkommen zu lassen. Meine Stundenleistung auf der Krähe (mein Zeitfahrrad) schätze ich auf 250 Watt und die dazu gehörige Herzfrequenz auf ca. 165 bpm. Da wir bei geplantem Tempo gut 50 Minuten unterwegs sind, eignen sich diese Werte hervorragend zur Orientierung. Die ersten 5K (Meine Uhr ist wie gewohnt auf 5K-Autolap eingestellt, ergo 2 Runden und ein bisschen auf diesem Kurs) legen wir in etwas mehr als 7 Minuten zurück, das entspricht weit mehr als 42 kmh - ein gutes Gefühl und dieses Tempo auch in den Kurven zu halten ging auch langsam besser!
Nach weiteren 5 Kilometern muss Eik leider deutlich raus nehmen und fällt zurück. Ich rufe nach vorne "Kürzer oder durchziehen?" und wir einigen uns auf Durchziehen. Von nun an geht es also zu dritt weiter, was an sich auch nicht schlimm ist, da das Reglement besagt, dass nur 3 Leute pro Team gewertet werden. Somit kreiseln wir mehr oder weniger Runde um Runde mit 3 Mann. Mehr oder weniger heißt, dass mich die Kollegen eher mitschleppen als dass ich eine große Hilfe wäre. Ich fahre zwar auch hier und da mal vorn, aber so oft und lang wie Sebastian und Fiete schaff ich's nicht. Ganz starke Leistung von den beiden und an dieser Stelle muss ich sagen: Ich bin stolz, dass ich mit so starken Athleten in einem Team sein darf. Nichtsdestotrotz kann ich halbwegs mithalten ohne das Trio ZU sehr auszubremsen und wir erreichen das Ziel nach gut 51 Minuten - 42,1 km/h im Schnitt! Ein toller Tag und Platz 7 für unser Team. Danke, Sebastian, Fiete und Eik!

Eine Woche später versuche ich mich erstmals als Duathlet. Ein Tag vorher bin ich auf der Wohnungseinweihungsfeier eines Freundes und begebe mich mit dem Rad nach Kiel. Am Tag darauf geht es nach Gettorf zum Duathlon. Nicht nur mein Debüt steht hier an sondern auch das der Veranstaltung selber. Am Start entdecke ich einige bekannte Gesichter, als da wären Sven, eines der Asse aus Neumünster und der Kieler Triathlet Birger (sub9 Ostseeman und Staffelsieger als Radler des letzten Jahres beim OM). Die Aufgaben lauteten 3 Kilometer laufen, 15 Kilometer pedalieren, und nochmal 3 Kilometer Laufen. Vorab: Die Streckenlängen waren etwas länger als ausgeschrieben (3,5 / 16,7 / 3,3).

Das Tempo ist vom Start weg wie erwartet sehr hoch. Vorne weg läuft ein junger Eckernförder Triathlet, als gäbe es kein Morgen mehr. Seinen ersten Platz verteidigte er zwar deutlich bis in die erste Wechselzone, schon beim Wendepunkt steht allerdings bereits in sein Gesicht geschrieben, dass er nicht wirklich das Radeln und den zweiten Laufsplit im Hinterkopf hat. Ich bemühe mich zügig, aber kontrolliert zu laufen. Man will schließlich nicht völlig ausgezerrt aufs Rad steigen. Zu meinem Erstaunen läuft Birger, der zwar ein guter Läufer aber ein eher durch Radeln (und auch durchs Schwimmen) brilliert eine ganze Weile vor mir. Nach 2 Kilometern laufen wir nebeneinander und anschließend habe ich Birger direkt an den Versen - bis zum ersten Wechsel (Nach 12 Minuten bzw 3:25 min/km).

Zu diesem Zeitpunkt hoffe ich die auf den ersten Radkilometern hinter ihm hinterher fahren zu können. Wäre da nicht meine klassische Wechsellegasthenie... Ich bekomme den Helm nicht zu und als dies doch gelingt löst sich der eine Radschuh vom Pedal bevor ich die Aufsteige-Linie passiere. Schätzungsweise verliere ich eine halbe Minute beim ersten Wechsel (gefühlt eine halbe Stunde!). Birger ist über alle Berge, aber nicht nur das. Auch 2 weitere Athleten überholen mich während des ersten Wechsels. Ich gehe also als 5. aufs Rad. 2 Eckernförder sind recht schnell ein- und überholt, dafür überholt mich dann etwas später auch Sven. Es werden 4 Runden auf dem Wendepunktkurs gefahren. Während der zweiten Runde kommt heftiger (Seiten-)Wind auf und es regnet. Nicht mein Wetter! Hier wird wieder deutlich, dass ich ein Schön-Wetter-Radler bin. Da das Handling des Rads bei den Bedingungen alles andere als Trivial ist, merke ich schnell, dass ich mein (rein körperliches) Potential schlichtweg nicht abrufen kann. Mein Puls dümpelt die Hälfte der Zeit deutlich unter 170 Schläge pro Minuten rum. Zu wenig für so eine kurze Strecke und deutlich anders als geplant.

Auf die Laufstrecke geht es an Position 4 mit 2 Minuten Rückstand auf die Spitze. Dies bekomme ich von einem Helfer zugerufen - Das nenne ich mal Service vom Feinsten! Bereits auf dem ersten Laufkilometer passiere ich Platz 2 und 3, erst Luis und dann Sven (beide vom Tri-Team Neumünster). Eine Minuten vorm Wendepunkt kommt mir allerdings schon Birger entgegen und ich merke, dass der Sieg heute völlig außer Reichweite ist. Ich applaudiere, als wir uns entgegen kommen, es war einfach ein anderes Level, auf dem dieser Mann heute mal wieder unterwegs ist - auch ohne Schwimmen. An den 2 Minuten Rückstand nach dem Radfahren ändert sich also auch beim zweiten Laufsplit (ebenfalls 3:25 min/km) nichts mehr. Platz 2 am Ende.

Was hat sich seitdem im Training getan? In circa 15 Stunden versuche ich sowohl an meinen schwachen Disziplinen zu arbeiten als auch meine stärkere Disziplin zu stabilisieren. Was das Schwimmen angeht habe ich heute Vormittag mal einen Stundentest gemacht. Die Einheit war absolut erfreulich und vielversprechend. Das letzte Mal vor einem Jahr kam ich beim Stundenschwimmen 3625 Meter weit. Dieses Mal waren es ganz 3920 Meter, davon die ersten 2 km unter 30 Minuten und 3,8 km (Langdistanz-Schwimm-Split) in gut 58 Minuten. Schön! : ) Hier die Aufzeichnung:

Beim Radeln tut sich, so hoffe ich, auch einiges. Als Pendant zu den 1000ern auf der Bahn beim Laufen habe ich es mal mit 3-Minuten-VO2max-Intervallen auf dem Rad probiert. Ich hoffe, das hat mich ordentlich weiter gebracht. Die Aufzeichnung seht ihr hier:

Und auch "echte" 1000er beim Laufen standen das erste Mal seit langer Zeit wieder an. Das letzte Mal, dass ich den Klassiker 8x1000 auf der Bahn gelaufen bin, war 6 Monate her. Nun war es endlich wieder so weit. Und es lief gut! Blöderweise habe ich die Einheit so auf der Uhr programmiert, dass sie die 1000 nach ihrer GPS-Aufzeichnung aufzeichnete, die mit den relativ engen Kurven auf der Bahn recht ungenau (zu kurz) sind. Die tatsächlichen 1000er waren dann aber alle so um 3:10 Minuten, also recht erfreulich! Hier auch die Einheit:

Morgen geht es nach Bosau zu einem Tempodauerlauf unter Wettkampfbedingungen bei Sonnenschein. Ich freu mich schon : ) im Moment sind die Beine müde, aber das wird schon! Als kleines Extra gibt es hier noch etwas in der Rubrik Kulinarisches... Ihr könnt ja raten, was ist. Mir hat es ungelogen echt gut geschmeckt!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0