Hassliebe Schwimmen

Die Saisonpause fiel dieses Jahr wieder wie gewohnt kurz aus. Welcher Triathlet hält denn schon gerne die Beine still? ...und der Winter ist ja gefühlt eh schon fast vorbei und danach ist eh alles zu spät ; ) Als Saisonabschluss habe ich mir im September einen Genusswettkampf rausgesucht, und was wäre da besser geeignet als der berühmt berüchtigte Berlin Marathon? Der größte Marathon Deutschlands, Schauplatz mehrerer Weltrekorde und somit oft als schnellster Marathon der Welt zitiert. Völlig zurecht, denn auch am 25. September dieses Jahres war das Rennen an der Spitze bei (annähernd) bestem Wetter wieder verflixt schnell. Mir reichte eine 2:43 h, um zufrieden in die Saisonpause zu gehen. Saisonpause hieß nun im Grunde 2 Wochen Luft holen und weiter geht's.
In den letzten Monaten lag der Trainingsschwerpunkt - wie sollte es anders sein - auf dem Schwimmen. Dass der Spätherbst/Winter dafür da ist, an seinen Schwächen zu "arbeiten" (schreckliches Wort, wenn es doch eigentlich ums Hobby geht^^), ist mittlerweile meine tiefste Überzeugung. So wurde ich häufig von "Coach D" mit einem Gurt mit Bechern dran, um den Widerstand im Wasser zu erhöhen, einem Brett fürs Abschlagschwimmen oder großen Paddles mit spärlicher Befestigung an der Hand (nur eine Schlaufe um den Mittelfinger) ausgerüstet um an Kraft und Technik zu feilen. Es stellten sich auch erste Erfolge ein, natürlich auch häufig Frustration - Schwimmen halt, meine große Hassliebe. Immer am Ball bleiben heißt die Devise.
Der erste große Test stand nun gestern an. Wie im letzten Jahr trat ich bei den Stadtmeisterschaften im Schwimmen an. Dieses Mal zusätzlich zum Standardwettkampf über 400 Meter Freistil auch über die 200 Meter. Zunächst die 200. Langer Rede kurzer Sinn: Die Uhr blieb am Ende bei 2:29.25 min stehen - Okay, Wunschziel wäre im Bereich 2:25 gewesen, aber immerhin unter 2:30. Die 50er Durchgangszeiten: 34.18 / 37.25 / 39.86 / 37.96. Bei den 400 hatte ich mir im Vorfeld eine 5:10 gewünscht, heraus kam eine 5:17.67 min. Immerhin Bestzeit.

Was ist nun die Moral von der Geschicht? Meine alte (inoffizielle) 400er Bestzeit stammt aus dem Training, ist mittlerweile 17 Monate alt und circa 2.5 Sekunden langsamer. Nicht die Welt, wenn man sich vor Augen hält, dass dazwischen weit über ein Jahr teilweise diszipliniertes Schwimmtraining mit einem Trainer, der seines Gleichen sucht, liegt. So der negative Schluss... Die überwiegende, positive Betrachtungsweise lautet aber: 2 neue Bestzeiten und die Trainingszeit, die dazwischen liegt, ist eben keine "Arbeit" gewesen sondern Hobby und damit Spaß. Belassen wir's beim Terminus Hassliebe.

 

Und sonst so? ...

Ich wiederhole mich: Der Winter ist für die Verbesserung in den schwächeren Bereichen gut geeignet. Daher geht auch Trainings- (und Erholungs-) zeit für Sprintintervalle drauf. Somit hab ich den Gepard (meine Spikes) wieder herausgekramt und bin damit auf der Bahn ein paar 100er und 200er gelaufen. Hier und da hatte ich Begleitung von Cornelius, der gemessen an seiner Laufstärke genau wie ich ne Pflaume (Pardon) ist was Sprints angeht^^ Somit ist er in diesem Punkt der perfekte Trainingspartner.
Auch hier lassen sich schon positive Trainingseffekte fest stellen. Die 100er blieben beim letzten Mal alle deutlich unter 14 Sekunden, die 200er fast alle unter 30 Sekunden. Das ist gemessen an meiner Sprintunfähigkeit vergangener Jahre schon ganz ordentlich. Ziel für demnächst ist einmal die 400 unter 60 Sekunden zu laufen - Lacht ihr nur! ; ) Die Frage ist, ob sich das in einigen Monaten auf die Langstreckenfähigkeiten auswirken wird. Der Gedanke, der dem ganzen innewohnt ist, die Sprintfähigkeit nach und nach auf den Bereich innerhalb der anaeroben Kapazität, dann der maximalen aeroben Kapazität und irgendwann der anaeroben Schwelle zu übertragen. Anders gesagt: Von kurz und schnell hin zu lang und zügig.
Auch die Wettkampfplanung nimmt Form an. Ziel wird sein am 1. Mai bei der 10-km-Straßenlauf-Landesmeisterschaft in Kaltenkirchen unter 33:00 min zu laufen. Aber bis da hin ist es noch ein langer Weg. Schaunwa mal...

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