9. Juni 2019 - Die achte Ausgabe des 7TT steht vor der Tür. Sieben Jahre nach der Premiere, wo noch im Kanal geschwommen wurde, auf der Hüxwiese gewechselt wurde, und nachdem man zwei Jahre übergangsweise im Krähenteich, teilweise auch im Mühlenteich schwamm, präsentiert sich unsere Veranstaltung im neuen Gewandt. Die Wechselzone und damit das Zentrum des Geschehens ist ein paar 100 Meter weiter gezogen und befindet sich seither auf dem neuen Sportzentrum an der Falkenwiese. Geschwommen wird seit dieser Ausgabe im "Amazonas des Nordens", der schönen wenn auch trüben Wakenitz. Kurze Wechselwege, eine angenehme Wechselzone mit Kunstrasen und ein Zieleinlauf auf oder bei einer Tartanbahn runden das Ganze ab. Am Vortag noch mit beim Aufbauen angepackt geht es dann heute wieder für hunderte von Teilnehmern und auch für mich in den Wettkampfmodus. Selbst gemacht schmeckt's ja bekanntlich am Besten - also mal schauen... Auf der Speisekarte stehen heute unterschiedlichste Formate, unter anderem die Landesmeisterschaft über die Mitteldistanz, Teamstaffeln (4x ultrakurze Triathlons), "normale" Staffeln über alle Distanzen und und und... Ich habe mich für die Kurzdistanz entschieden.
Durch die vielen Neuerungen läuft natürlich das eine oder andere etwas holperig. So verläuft der Schwimmstart um (fünf nach) 10 Uhr etwas chaotisch. Schließlich werden wir auf die Reise geschickt und es wird erstmal um Positionen gekämpft, Wasser geschluckt (die Wakenitz schmeckt wie immer) und versucht nicht die Orientierung zu verlieren. Nach ein paar hundert Metern finde ich mich in einem kleinen Grüppchen wieder und habe ein paar Füße vor mir. Weiter vorn erspähe ich erstmal nichts. Geil - bin ich hier etwa in der Spitzengruppe? Ich schwimme erstmal relativ entspannt mit und merke, dass die anderen um mich rum ein wenig langsamer werden. Nach und nach lichtet sich mein Sichtfeld und ich erblicke die tatsächliche Spitzengruppe - 50 Meter vor uns. Ein paar hundert Meter später mit der Hälfte der Schwimmstrecke noch vor mir bin ich schließlich allein. Mit dem Wunsch, möglichst die Ideallinie zu schwimmen ist es dann nicht getan - man muss es eben auch können. Ich kanns nicht und schwimme somit ein paar Meter extra. Was soll's? Als dritter Einzelstarter hab ich nach 24:15 min (und vermutlich etwas mehr als 1,5 km) wieder festen Boden unter den Füßen. Rückstand eine gute Minute. Könnte schlimmer sein!
Ab aufs Rad. Im Vorfeld habe ich mir knapp 4 W/kg als Richtwert gesetzt. Alle 5 km piept der Tacho und mittelt den Leistungsschnitt aufs Neue. Obwohl die ersten 5 km sich nicht so anfühlen, als könne ich die Power über eine komplette Stunde aufs Pedal bringen, finde ich dann doch unerwartet schnell meinen Rhythmus und alle Parameter (Kadenz, Herzfrequenz, Leistung) sind wie geplant. Ich bewege mich in allen 5 km Splits in einem Korridor von +/- 4 W, also schön gleichmäßig. Nur an meiner Platzierung ändert sich nichts. Zwar kann ich zwei Staffelfahrer einsammeln, jedoch befinde ich mich in der Klassifikation der Einzelstarter auch zum Ende des Radfahrens an dritter Position. Immerhin kann ich den Abstand auf Platz 2 verkürzen und steige nur wenige Sekunden nach ihm vom Rad.
Beim zweiten Wechsel verlier ich dann noch ein paar Sekunden, weil ich so meine Probleme habe, in die Latschen zu schlüpfen. Mein erster Wettkampf ohne Socken in diesem Jahr - So viel sei vorab
verraten: Scheuerstellen und Blasen bleiben leider nicht aus. Nach ein paar 100 Metern nach Abklatschen und 2-3 netten Worten finde ich mich bereits auf Platz wieder. Auf den Führenden hatte ich
trotz zweitschnellster Radzeit und einem Schnitt knapp über 40 kmh weitere 2 Minuten verloren. Wohl wissend, dass mit dem Laufen nun erst seine särkste Disziplin begonnen hat, mache ich mir
keine allzu großen Hoffnungen mehr, gebe aber dennoch alles. Lediglich eine weitere Minute im Laufen verliere ich und komme mit der drittschnellsten Laufzeit im Feld ins Ziel. Mit gut 4 Minuten
Rückstand auf den Führenden laufe ich als zweiter ein.
Fazit: Eine geile Veranstaltung! Der Sieg war definitiv nicht drin, selbst wenn es von vorn bis hinten optimal gelaufen wäre. Jedoch kann ich behaupten, dass ich schon sehr nah an meinen
derzeitigen Möglichkeiten war und bin nun rückblickend doch recht zufrieden - und auch ein bisschen stolz. Meine Füße, immer noch ein wenig lediert, freuen sich schon auf den nächsten Wettkampf.
Der zweite Regionalligastart der Saison mit dem TSV Bargteheide, für mich der erste Einsatz. Ein Teamrelay in Hohenlockstedt, pro Athlet circa 20 Minuten all out, das wird geil!
Kommentar schreiben