Bereits vor einigen Wochen konnte ich zwei neue Bestzeiten erlaufen. Am Abend des 11. Juli über 3000 Meter und eine Woche später über 5000 Meter. Im August wollte ich den Trend aufrecht erhalten und mit ansteigender Distanz weitere Bestzeiten erlaufen. Zunächst ging es nach Hamburg. Es stand die alljährlich stattfindende Nacht der Zehner in Hamburg an. Zunächst waren viele skeptisch, ob dieses Event überhaupt in diesen Zeiten stattfinden würde - so auch ich. Tatsächlich fand es statt - wenn auch mit recht kurzfristigen Anpassungen: Der Ort wurde zunächst von der Jahnkampfbahn ein paar Kilometer weiter nach Norden in das Hammer-Park-Stadion verlegt. Zudem wurde der Zeitplan angepasst. Statt Freitagabend sollte das Ereignis nun über den kompletten Samstag stattfinden. Um das Feld effektiv zu entzerren fanden auch mehr Zeitläufe statt. Dazu wurde eine außerordentliche Hitze angesagt, was dazu führte, dass ein großer Bogen um die Mittags- und Nachmittagszeit gemacht wurde und die langsameren Läufe am Morgen und Vormittag durchgeführt wurden, während die schnelleren Wettbewerbe am Abend ausgetragen wurden.
Zunächst ging es nach Hamburg. Es stand die alljährlich stattfindende Nacht der Zehner in Hamburg an. Zunächst waren viele skeptisch, ob dieses Event überhaupt in diesen Zeiten stattfinden würde - so auch ich. Tatsächlich fand es statt - wenn auch mit recht kurzfristigen Anpassungen: Der Ort wurde zunächst von der Jahnkampfbahn ein paar Kilometer weiter nach Norden in das Hammer-Park-Stadion verlegt. Zudem wurde der Zeitplan angepasst. Statt Freitagabend sollte das Ereignis nun über den kompletten Samstag stattfinden. Um das Feld effektiv zu entzerren fanden auch mehr Zeitläufe statt. Dazu wurde eine außerordentliche Hitze angesagt, was dazu führte, dass ein großer Bogen um die Mittags- und Nachmittagszeit gemacht wurde und die langsameren Läufe am Morgen und Vormittag durchgeführt wurden, während die schnelleren Wettbewerbe am Abend ausgetragen wurden.
Mit meiner Meldezeit von 33:20 fand ich mich, pünktlich zur Abenddämmerung, ab 20:40 Uhr im vorletzten Lauf wieder. Die Sonne hat sich also verabschiedet, jedoch betrug die Lufttemperatur immer noch muckelige 27°C. Mit meiner Vorleistung auf 5000 und meiner neuen Fußbekleidung habe ich mittlerweile eine Zeit unter 33 Minuten ins Auge gefasst. Eine große Digitaluhr stand nicht nur im Start-/Zielbereich sondern auch bei 200 Metern, man konnte sich also keinesfalls über fehlende Zeitkontrolle beschweren. Mit dem gesetzten Ziel wurde damit ein Rundenschnitt von unter 79,2 Sekunden/Runde ins Auge gefasst. An Mitstreitern fehlte es ebenfalls nicht, windstill war es auch. Mit anderen Worten: Bis auf die etwas zu warme Temperatur waren die Bedingungen perfekt - und selbst dafür standen Tische mit Wasserbechern bereit. Zwischen meiner Aufwärmroutine und dem Startschuss legte ich großen Wert auf Kühlung mit mitgebrachtem Eiswasser aus der Thermoskanne und feuchten Lappen.
Nach dem Startschuss sortiere ich mich im hinteren Teil des etwa 20 Mann starken Feldes ein. Teilweise, weil ich auf gar keinen Fall zu schnell losrennen wollte, teilweise auch aufgrund von mangeldem Talents was die Startphase angeht. Nachdem die Spitze die 200 Meter nach etwa 40 Sekunden passiert, ich eine gute Sekunde später, entschließe ich mich kurzer Hand etwas weiter nach vorn zu laufen. Eingangs der zweiten Runde befinde ich mich an Position 2, vor mir ein bekanntes rotes Trikot, dass ich bereits beim 5000-Meter-Lauf in Lübeck betrachten durfte, bevor es in jenem Rennen davon zog und nach 15:41 die Ziellinie passierte. Ich befand mich also in bester Gesellschaft. Nach einer kurzen Absprache und einer weiteren Runde übernehme ich die Führung (Wer hätt's gedacht? - Ich nicht). Nach zwei weiteren Runden lass ich mich wieder überholen, während ich mir einen Drink auf der Gegengerade gönne. Dieses Spiel spielen wir ein paar Runden weiter ohne uns aber vom Rest des Feldes abzusetzen. Nach etwa 4000 Metern bleibe ich erstmal in Führung, bis hier hin sind wir zu sechst an der Spitze. Das Tempo bis hierhin ist äußerst gleichmäßig. Mit 81 s war die erste Runde noch die langsamste, danach pendelt sich das Tempo bei 79-80 s ein. Für einen Blick nach hinten habe ich leider keine Zeit - in der heutigen Welt ist man ja schließlich immer in Eile. Ein großes Lob geht an dieser Stelle an die Moderatoren, die jederzeit das Renngeschehen beschreiben und kommentieren und somit auch mir nichts von der Renndynamik entgeht. Die 5000-Meter-Marke stoppe ich mit 16:32.9 min heraus. Entspannt fühlt sich anders an, somit ist es wohl das klügste, den Gedanken "Nun muss ich die zweite Hälfte für eine 32:XX also noch schneller laufen?!", der kurz mein Oberstübchen durchkreuzt, schnell wieder zu verwerfen. Nach und nach erfahre ich durch die Rennkommentation, dass wir wohl nur noch zu zweit an der Spitze sind, beziehungsweise dass der Zweitplatzierte, Benjamin, eine kleine Lücke nach und nach schließt. Nach 8000 Metern in 26:27 und einem weiterhin konstantem Tempo lass ich mich bei einem Griff zum Wasser nach langer Zeit wieder überholen und häng mich an Benjamins Füße. 700 Meter vor Schluss laufe ich ein paar Schritte neben ihm und frage: "Hast du die 32 drin?" - "Ja, aber wir müssen etwas schneller werden". Ich übernehme wieder die Führung und höre eingangs der letzten Runde durch die Moderation "Wenn sie jetzt die Schlussrunde in 75 Sekunden laufen, bleiben sie unter 33 Minuten". Gesagt, getan - Ab jetzt geht es nur noch darum, was die Beine hergeben. Mit einer 70er-Schlussrunde passiere ich die Zielgerade nach 32:53.57 Sekunden, 3 Sekunden vor Benjamin. Das war ein hartes Stück Arbeit - Aber es hat sich gelohnt! 38 Sekunden flotter als meine 10-km-Bestzeit und das hochgesteckte Ziel, 32:XX, erreicht!
Acht Tage später sollte dann tatsächlich in Zeiten des Corona-Virus ein waschechter Straßenlauf stattfinden! Der ursprünglich für März angesetzte Travelauf in Bad Oldesloe wurde auf den 16. August verschoben und sollte nun unter Einhaltung akzeptabler Einschränkungen wirklich stattfinden. Kühler war's nicht, dafür sonniger, denn dieser Lauf startet um 10 Uhr. In letzter Minute hat mein Mitstreiter der letzten Woche, Benjamin, auch zu meiner Freunde gemeldet. Das Hauptziel für mich ist eine weitere Bestzeit auf dem amtlich vermessenen Kurs, der Weg dorthin ist 21,0975 km lang. Mit dem etwas höher gelegenen Wendepunkt auf der Pendelstrecke ist der Kurs prädestiniert für einen negativen Split. Der Plan also bis zum Wendepunkt ein Tempo von etwas mehr als 3:30/km, auf dem Rückweg etwas weniger. Die drei Teilnehmer aus der ersten Startreihe, Benjamin, Yozief und ich setzen uns nach wenigen Kilometern auch vom letzten Verfolger ab und bilden somit für die nächsten 16 km die Führungsgruppe. Vor allem Benjamin und ich wechseln uns in der Führung ab. Nach dem zweiten Kilometer, den wir in 3:41 zurücklegen, geb ich den anderen Bescheid: "Das war auch schon der langsamste Kilometer", wohl wissend, dass auf diesem Kilometer die meisten Höhenmeter überwunden werden müssen. Bei 11 gut verteilten positiven Höhenmetern auf diesen Kilometer bekommt man auch einen Geschmack, dass die Strecke insgesamt recht schnell ist. Obwohl insgesamt nur etwa 2 der 21,0975 km asphaltiert sind, lässt sich auf dem Untergrund ausgezeichnet laufen. Nach 37:16 (3:33/km) erreichen wir geschlossen den langersehnten Wendepunkt des Kurses...
und schon geht's wieder ab nach Hause. Von nun an werden alle verbleibenden Kilometer (teilweise deutlich) schneller als in 3:32 zurückgelegt, einfacher wird's dadurch allerdings nicht, zumindest nicht für mich. Kurz nach der Wende kommt uns die erste Frau entgegen, Benjamins Freundin, etwas später die zweite Frau, meine Freundin. Benjamin beschließt: "Wenn die Mädels die ersten 2 Plätze unter sich aus machen, müssen wir das wohl auch". Nach 16 Kilometern tritt Benjamin an, um unseren Verfolger abzuschütteln, was ihm auch gelingt, allerdings schüttelt er mich gleichzeitig auch ab. Unsere Dreiergruppe ist im Nu gesprengt. Die letzte 5 Kilometer lege ich in 17:17 min zurück - und verliere dennoch eine Minute auf Benjamin, setze mich aber deutlich von Yozief ab. Nach 1:13:51 überquere ich in neuer persönlicher Bestzeit als Zweitplatzierter das Ziel. Mit einer zweiten Hälfte in 3:28/k war das Tempo letzten Endes genau wie geplant. Den Großteil des restlichen Tages verbringe ich im Bett, einfach weil ich zu erledigt bin, um den Weg auf die Couch, geschweige denn irgendwo anders hin zurückzulegen. Aber es hat sich gelohnt!
Unterm Strich lautet die Ausbeute der letzten gut 5 Wochen damit 4 neue Bestzeiten von 3000 Metern bis hin zum Halbmarathon. Wer sagt's denn?
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