Es begann im Dezember 2019, als ein Virus aus Wuhan sich ausbreitete und sich bald auf der ganzen Welt wiederfand. Seit November 2020 sind nun sämtliche Schwimmhallen für die Öffentlichkeit und weitgehend für Vereine geschlossen. Die Tage waren kurz und kalt, anders gesagt: etwas zu ungemütlich, um allzu viel Fahrrad zu fahren. Was aber nach wie vor geht, ist laufen. So kam es, dass ich jede Woche von Dezember bis Februar minimum 100 Wochenlaufkilometer gesammelt habe, nicht zuletzt um mein neues zu Hause kennenzulernen. Bereits Ende Februar stehen dann bereits 1000 Jahreskilometer zu Buche. Der Wunsch die vielen Laufkilometer dann noch irgendwie im Wettkampf zu verwerten, liegt nahe. So kam eine Initiative Laufszene Sachsen gerade recht. Am 21. März soll im großen Garten in Dresden ein Laufevent stattfinden, bei dem Rennen über 10 km, Halbmarathon und Marathon abgehalten werden durften. In erster Linie für Eliteläufer, aber auch unter anderem für Athleten, die eine Bestzeit unter 35 Minuten nachweisen konnten, wenn sie beim 10-km-Lauf über die vier weiträumig abgesperrten, amtlich vermessenen Runden rennen wollten. Für einige wenige wird es dabei um die Erfüllung nationaler oder internationaler Normen und Kriterien gehen, für fast alle um neue persönliche Bestzeiten.
Mit meiner Zeit vom letzten August (32:53 über 10.000m) melde ich mich also an und bekomme eine Zusage. Happy days! 15 Tage vor dem Event laufe ich eine Testeinheit mit insgesamt 10 schnellen Kilometern (gebrochen in 1- bis 3-km-lange Intervalle) und feile ein wenig an meiner Zielsetzen, denn: Es läuft richtig gut! So setze ich mir als ultimatives Mindestziel eine Zeit unter 33 Minuten zu erreichen. Die Form lässt allerdings auf noch mehr hoffen. Also, Startschuss! Exakt 2000 Sekunden später befinde ich mich gut 50 Meter vor der Ziellinie, passiere sie nach einer Rennzeit von 33:31. So war es im Februar 2015 in Kiel. Sorry für den Zeitsprung. Von diesem Tag, über 6 Jahre ist es her, stammt meine immer noch bestehende Bestzeit über 10 km auf der Straße. Zurück in Richtung Gegenwart.
Kurz nachdem ich mein Zugticket für den Rennmorgen buche, erhalte ich eine Mail, in der es heißt, dass der B-Lauf, für den ich eingetragen bin, bereits 8:30 startet und nicht, wovon vorher auszugehen war, um 9:30. Daraus ergibt sich, dass mein gebuchtes Zugticket (Supersparpreis) nicht nur unbrauchbar war, ich benötige auch eine Übernachtung in Dresden. Nun ja, Hotel gebucht und neues Zugticket gebucht - Was kostet die Welt? Zusammen mit der Startgebühr und einem obligatorischen Corona-Test bei der Startnummernausgabe, bin ich insgesamt rund 177 € los geworden, für 10 km. Nun muss sich der Start aber auch lohnen!
Mit meiner Zeit vom letzten August (32:53 über 10.000m) melde ich mich also an und bekomme eine Zusage. Happy days! 15 Tage vor dem Event laufe ich eine Testeinheit mit insgesamt 10 schnellen Kilometern (gebrochen in 1- bis 3-km-lange Intervalle) und feile ein wenig an meiner Zielsetzen, denn: Es läuft richtig gut! So setze ich mir als ultimatives Mindestziel eine Zeit unter 33 Minuten zu erreichen. Die Form lässt allerdings auf noch mehr hoffen. Also, Startschuss! Exakt 2000 Sekunden später befinde ich mich gut 50 Meter vor der Ziellinie, passiere sie nach einer Rennzeit von 33:31. So war es im Februar 2015 in Kiel. Sorry für den Zeitsprung. Von diesem Tag, über 6 Jahre ist es her, stammt meine immer noch bestehende Bestzeit über 10 km auf der Straße. Zurück in Richtung Gegenwart.
Kurz nachdem ich mein Zugticket für den Rennmorgen buche, erhalte ich eine Mail, in der es heißt, dass der B-Lauf, für den ich eingetragen bin, bereits 8:30 startet und nicht, wovon vorher auszugehen war, um 9:30. Daraus ergibt sich, dass mein gebuchtes Zugticket (Supersparpreis) nicht nur unbrauchbar war, ich benötige auch eine Übernachtung in Dresden. Nun ja, Hotel gebucht und neues Zugticket gebucht - Was kostet die Welt? Zusammen mit der Startgebühr und einem obligatorischen Corona-Test bei der Startnummernausgabe, bin ich insgesamt rund 177 € los geworden, für 10 km. Nun muss sich der Start aber auch lohnen!
In der Rennwoche verhalte ich mich akribischer denn je. Keine längeren Läufe mehr als 10k und ein paar kleinere Vorbelastungen, um den Schwung der letzten Wochen mitzunehmen ohne sich merklich zu ermüden. Relativ Konsequente Schlafengehzeiten, noch konsequentere Aufstehzeiten. Möglichst kein Koffein in den letzten 7 Tagen vor dem Rennen, das heißt sowieso kein Kaffee, kein Tee, kein Mate, keine Cola, wenig Schokolade (letzteres ist wohl das einzige, in dem dann noch überhaupt Koffein nachweisbar gewesen wäre). Zum Ende der Woche gab es zunehmend leicht verdauliche Kost, wobei am Samstag dann jede unnötige Aufnahme von Ballaststoffen oder Fett tabu war. Wie gesagt: Der Spaß soll sich ja auch lohnen.
Am Renntag klingelt der Wecke um 5:45. Ich nehme mein vorgekochtes Frühstück ein, trinke einen starken Kaffee (mit 25g fein gemahlenem 100%igem Robusta, der einen signifikant höheren Koffeingehalt hat als der gängigere Arabica). Ich lese die letzten ermunternden Worte von meiner liebsten クリッシ und begebe mich trabend zum anderthalb Kilometer entfernten Start/Ziel/Eventbereich. Dort angekommen, bin ich dermaßen aufgeregt, dass ich mich kaum warm laufen kann. Ich bekomme es aber trotzdem noch hin und drehe meine letzte Runde mit 4 Steigerungen auf der Wettkampfstrecke. Bis zum Start achte ich auf warme Bekleidung und lege kurz vor halb 9 mein Wettkampfdress an beziehungsweise ziehe aus, was ich drüber trage. Ich sortiere mich eher hinten im Feld ein, wohl wissend, dass der erste Kilometer gerne mal zu schnell angelaufen wird, mein Plan ist jedoch ein möglichst gleichmäßiges Tempo. Los geht's! Den ersten Kilometer rolle ich im dicht bepackten Feld mit, passiere die 1-km-Marke nach 3:15, fühle mich gut, dabei war es schonmal nicht zu langsam. Die Teilnehmer verteilen sich ein wenig auf der Strecke. Äußerst angenehm, denn es sind noch genug Mitstreiter um mich herum, um nicht allein im Wind laufen zu müssen, ganz im Gegenteil. Das ist allerdings auch nötig, da wir es heute mit 1°C und ordentlichem Wind zu tun haben. Auch bei einer äußerst schnellen Strecke, mit null Höhenmetern, perfektem Asphalt und weiten Wenden, also kein Selbstläufer. Die Hälfte ist für mich bereits nach 16:10 Minuten beendet. Die dritte Runde vergeht wie im Flug, bis dahin sind sogar zwischendurch zwei Kilometer knapp unter 3:10 gepurzelt. Nach 8 km spüre ich Seitenstiche. Ein typisches Breitensportproblem, bitte nicht jetzt. Dankbarerweise liegen ja aber nur noch sechseinhalb Minuten vor mir und so beiße ich mich an den Füßen meines Vordermanns fest. Der neunte Kilometer ist mit knapp 3:17 der langsamste in diesem Rennen.
Mit einem Schlusskilometer in 3:14 beende ich mein Rennen und erreiche nach 32:23 das Ziel. Eine neue persönliche Bestleistung nach 6 Jahren und dann direkt ein 68-Sekunden-Sprung. Auch wenn damals meine Füße im Gegensatz zu heute keine Next% umhüllte, bin ich glücklich und zufrieden. Ja, ich kann behaupten, der Trip nach Dresden hat sich mehr als gelohnt!
Die Moral von der Geschichte? Keine Ahnung, aber eine Sache, die mir in Erinnerung bleibt, ist, dass ich 5 Minuten früher in Dresden ankam und 10 Minuten früher nach Hause kam als geplant. Auch sowas passiert. Man darf sich auch durchaus mal auf Dinge konzentrieren, die gut laufen. Danke!
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