Am Sonntag den 8. Mai ging für fünf Jungs aus unserem neu gegründete Regionalliga Team zur Saisoneröffnung nach Ferropolis, der „Stadt aus Eisen“. Beim Neuseenman wollen Claudis, Martin, Marvin,
Tobi und ich unsere gute Form unter Beweis stellen oder zumindest schauen, wo wir stehen. Um 6:30 geht es also für uns geschlossen auf zum Industriemuseum in Gräfenhainichen. Gute zwei Stunden
vor dem Start um 10 Uhr kommen wir an, schnappen uns unsere Startnummern und richten uns die Wechselzone ein.
Für den einen ist es der erste Triathlon seit sechs Jahren, für den anderen die erste Mitteldistanz überhaupt, für uns alle aber zumindest der erste Triathlon-Wettkampf in diesem Jahr und der
erste seit 2019, der komplett ohne die Einschränkungen, die mit dem Corona-Virus einhergeht. Das Wetter könnte durchaus schlechter sein, vor allem, wenn man im Nachhinein hört, womit sich
Triathleten in Ingolstadt und Hamburg an diesem Tag auseinandersetzen müssen. Es ist recht kühl, deutlich kühler als letzte Woche, etwas bewölkt und etwas windig. Die Lufttemperatur erreicht ihr
Maximum heute bei etwa 15°C. Alles noch im Rahmen.
Mit dem Startschuss werfen sich knapp 300 Starter ins deutlich unter 20°C kalte Wasser und propellern sich durch die erste von 2 Runden. Marvin, Tobi, Martin und Claudius beenden das Schwimmen in
einer recht geschlossenen Gruppe in 31:26 bis 32:00, etwa anderthalb Minuten hinter der Spitze. Mit nur zwei Startern mit Zeiten knapp unter 30 Minuten könnten böse Zungen behaupten, dass das
Schwimmen (mit Neo) doch etwas länger war als die ausgeschriebenen 1,9 km. Wie so oft bleib ich meinem Unvermögen im Freiwasser treu und verpasse die Gruppe von Anfang an und krabbel nach 33:35
Minuten als 13. aus dem Wasser.
Erstmals in einem Triathlon entscheide ich mich für (Aero-)Socken beim Radfahren. Gar nicht so einfach die Dinger über die nassen Quanten zu bekommen, wenn man sowohl Hände als auch Füße nach dem
Schwimmen im kalten Wasser kaum spürt. Ich verliere eine gefühlte Minute. Egal, Helm auf die Rübe und ab dafür.
Das schöne, wenn man sich fürs Schwimmen etwas mehr Zeit nimmt, ist, dass man viele Leute auf dem Rad sieht. Somit darf ich erst Martin, dann Claudius und irgendwann auch Tobi auf dem Rad begrüßen. Mit Martin genieße ich auf der ersten von drei Runden sogar ein paar der ausgeschriebenen (dazu später mehr) 90 km zusammen. Ab der Hälfte klammer ich mich krampfhaft an den Gedanken, einen 40er-Schnitt durchzubringen und rechne fleißig mit, wieviel Zeit ich auf den Rückenwindpassagen gewinnen muss, wenn ich auf den Gegenwindpassagen und dem wahnwitzigen Parcour am Ende jeder Runde soundso viel verlier. In der dritten Runde bekomm ichs dann noch mit leichten Oberschenkelkrämpfen zu tun, die sich glücklicherweise in Grenzen halten, jedoch bekommt man es in dem Moment schon ein wenig Muffensausen. Claudius muss das Rennen leider aus ähnlichen Gründen bereits nach zwei Radrunden beenden. Zum Ende des Bike-Legs setzt noch etwas Regen ein, auf dem Tacho bleiben am Ende 40,01 kmh stehen – das war knapp – und 93,5 km.
Man darf nach der Schwimm- und Radstrecke gespannt sein, wie lang die Laufstrecke, die mit 21 km ausgeschrieben ist, wirklich ist. Auf 4 Runden drehen wir unsere Runden auf der Ferropolis-Halbinsel am Gremminer See. Zwischendurch kehrten auch die Krampfansätze im rechten Oberschenkel vom Radfahren zurück. Nach knapp viereinhalb Kilometer ist die erste Runde geschafft – Wer möchte, darf an dieser Stelle hochrechnen. Ich muss leider hier und da ein wenig rausnehmen, kann leider nicht alles aus meiner derzeitigen Laufform rausholen. Gehört halt auch dazu. Nach drei Runden darf ich auch endlich Marvin begrüßen. Ein wenig später finde ich mich auf Platz 4 wieder. Leider geht es heute leider nicht mehr nach vorn. Mit dem schnellsten Laufsplit des Tages fehlen mir nach 18,3 Laufkilometern in 65:43 am Ende eine knappe halbe Minute aufs Podium. Marvin bringt mit Platz 9 eine weitere Top-10-Platzierung nach Hause. Ein wenig ärgerlich, da er kurz vorm Ziel falsch geleitet wurde und ein paar Meter extra sammeln durfte. Martin und Tobias beenden das Rennen auf einem respektablen 20. und einem soliden 29. Platz.
Hier geht's zur Datenaufzeichnung
Unterm Strich war das Ganze ein recht erfolgreicher Einstieg und somit besteht auf jeden Fall Grund zur Vorfreude auf den ersten Regionalliga-Wettkampf am 18. und 19. Juni in Gera.
Danke fürs Lesen!
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