
Die Feiertage liegen in diesem Jahr wirklich äußerst günstig. So auch der Tag der Arbeit, der auf einen Donnerstag fällt. Mach den Freitag zum Brückentag, und du hast ein langes Wochenende! Nach einem wenig Hin- und Herüberlegen, habe ich mich dazu entschlossen, das Wochenende zu Hause in Potsdam zu bleiben, aber dennoch etwas Schönes draus zu machen und es mit kleinen Besonderheiten zu spicken. Auch das Wetter spielt größtenteils mit!
Der Plan: Für Donnerstag habe ich mir einen (gar nicht mal sooo) kleinen Volkslauf in Oranienburg, den Sachsenhausen Gedenklauf, der mit 7,5 km im Hauptlauf ausgeschrieben ist, ausgesucht. Der Hin- und Rückweg drängt sich förmlich für die An- und Rückreise per Rad an. Der nächste Hunderter ist direkt für Freitag geplant: Auf zu meinem Lieblingscafé, Backwahn in Päwesin! Ebenfalls mit dem Rad geht es am Samstag für mich erstmals zum sehr jungen Mauerweg parkrun. Mit geschundenen Beinen macht den Abschluss der Regionalligaauftakt in Kamenz. Hier steht für unser und den anderen Teams der Regionalliga-Ost ein kurzer aber anspruchsvoller Duathlon an.

Tag 1 dieses langen Wochenendes war eine wahre zehn von zehn! Bestes Wetter und ein toll organisierter Lauf mit einigen hundert Teilnehmern, verteilt auf mehrere Läufe. Traditionell ist dieser Lauf in der Spitze gut besetzt. Die unschlagbar schnellen Granaten sind in dieser Ausgabe nicht dabei, ich wittere meine Chance.
Ich positioniere mich am Start in der ersten Reihe, lasse aber erstmal so manch einen etwas ziehen, da wie so oft ein rasant schnelles Tempo auf den ersten Metern angeschlagen wird. Nach einem Kilometer dann befinde ich mich gemeinsam mit einem weitere Wettstreiter an der Spitze hinter dem Führungsrad. Durch die Anreise (etwa 55 km) waren meine Beine nicht komplett frisch, jedoch bin ich eher positiv überrascht, dass sich das relativ hohe Tempo doch ganz gut anfühlt. Wir laufen Seite an Seite, im Mittel etwa 3:20/km. Viel schneller könnte ich nicht laufen, will aber dann doch einen Versuch wagen, mich zeitig abzusetzen, nachdem ich bei meinem letzten Lauf auf den letzten 50 Metern auf Platz 2 verbannt wurde. Es ist zwar nur ein Volkslauf, aber der Ehrgeiz packt mich dann doch. Das Kalkül bei etwa 6,3 km: Wenn ich jetzt nochmal alles in die Waagschale werfe und das 4 Minuten durchhalte, könnte es reichen. Die Lücke war sofort da. Jetzt bloß nicht nachlassen. Die Kilometermarkierungen auf der Strecke stimmen allesamt wunderbar mit der GPS-Messung meiner Uhr überein. Der siebte Kilometer wird zu einer 3:15! Jetzt noch 500 Meter, dann bin ich fertig...

und völlig fertig bin ich dann tatsächlich, allerdings lässt das Ziel noch auf sich warten. Weitere 300 Meter muss ich dann doch noch über den Kurs schleppen, aber es reicht. Das erste Mal in diesem Jahr siegreich, nach einem beherzten Rennen mit wenigen Sekunden Vorsprung im Ziel! Auch die Siegerehrung ist dann noch so gut besucht, wie man es selten bei Volksläufen erlebt. Neben einem großen Pokal darf ich mich auch noch auf einem Wanderpokal mit einigen lokalen Laufgrößen verewigen! Aufgrund meiner begrenzten Kapazitäten lasse ich den Wanderpokal vor Ort, nachdem ich mich damit ablichten lasse, gebe einem Potsdamer, der mit Auto angereist ist, den Pokal mit (Danke für beides, Martin!) und mach mich gut gelaunt und bei gutem Wetter auf den Heimweg.

Der Brückentag war dagegen etwas unspektakulärer, wenn auch nicht weniger schön! Backwahn hat mal wieder abgeliefert. Eine weitere 100-km-Tour, bei bestem Wetter, getoppt von dem obligatorischen Kuchen (diesmal Mangoschnitte) mit Kaffee, an diesem Tag.
Samstag dann mein erster Parkrun seit Oktober, damals in Leipzig, diesmal am Mauerweg, auf der Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg. Wie immer und überall ist die Parkrun-Community überaus nett und herzlich, so auch bei der erst 8. Ausgabe des Mauerweg Parkruns. Den schnellen Kurs lege ich in 17:03 zurück. Als vermeintlich gezielte Vorbelastung lauf ich den letzten dieser 5 km in 3:12 und erfreue mich anschließend an netten Gesprächen sowie am heißen Kaffee und leckeren Kuchen, den die Helfer für die Teilnehmer mitgebracht haben. Vielen lieben Dank! Insgesamt war es mein 19. Parkrun und das 11. Venue, das ich damit abhaken kann. Mal sehen, ob ich noch dieses Jahr die 25. und damit den ersten kleinen "Meilenstein" voll mach. Hier meine aktuelle Parkrun-Statistik.

Alles neu macht der Mai - Die Triathlon Regionalliga Ost erwacht wieder aus ihrem Winterschlaf. Der Auftakt findet im Rahmen eines kurzen und anspruchsvollen Duathlons in Kamenz statt. Unser Team sah sich bereits im Vorfeld mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Zunächst war es nicht ganz einfach ein vollständiges Team zu mobilisieren. Dennoch gelang es vier leistungsstarke Jungs in die Meldeliste zu bringen. Durch eine kurzfristige Absage sind wir dann noch zu dritt aber nicht weniger motiviert. Direkt vor der Abfahrt streikt meine Schaltung, reagiert gar nicht mehr. Die Ankunft in Kamenz verzögert sich dadurch erheblich, ohne dass das Problem vorher gelöst werden konnte. Mit etwas Hirnschmalz, Improvisation und dem nötigen Maß an Panik kann das Problem dann doch gelöst werden. Glück gehabt - Auf dem Kurs wäre Single-Speed so etwas wie ein vorprogrammiertes DNF. Es sollte nicht die einzige Panne bleiben. Es ist äußerst frisch und windet ordentlich. Aufwärmen wäre sinnvoll gewesen, Zeit ist allerdings keine mehr dafür. Buchstäblich aus dem Kalten geht es an den Start.
Das Wettkampfformat sieht zunächst einen Massenstart (Männer, Frauen sowie Masters alle zusammen) auf einen 5,5 km langen Laufkurs vor, der über Asphalt, Gras, Sand- und Feldwege sowie Kopfsteinpflaster führt. Das Herzstück dieses ersten Laufsplits ist aber zweifelsohne ein 1 km langer Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung über 6%. Wenn die Beine dann noch funktionieren, geht es ähnlich lang und steil wieder bergab. Anschließend geht es auf den Radkurs, der ebenfalls mit wechselnden Untergründen (guter Asphalt, schlechter Asphalt, Kopfsteinpflaster) brilliert. Da kaum jemand seine Beine nach dem ersten Lauf noch spüren kann, geht es auf dem Rad einmal mehr darum, rauszuholen, was noch irgendwie auf dem äußerst profilierten Zwei-Runden-Kurs mit jeweils 13,5 km zu mobilisieren ist. Erschwerend hinzu kommt, dass der Wind an den Anstiegen eher seitlich und von vorn bläst, während er einen die ohnehin steilen, mäßig asphaltierten Abfahrten, die teilweise durch enge Kurven finalisiert werden, nach vorne schiebt.

Interessanterweise ist mein Rad das einzige in unserem Dreiergespann, das während des kompletten Rennens funktioniert. Das hindert mich aber nicht daran, durch das halbe Feld nach hinten durchgereicht zu werden. Ganz anders Vinnie, der sich auf dem Rad stark nach vorne arbeitet, obwohl sein Umwerfer ihm das kleine Blatt verwehrt, das man auf der Strecke eigentlich durchaus dringend benötigt. Marian kämpft derweil damit, dass eine seine Bremsen aus seinem Lenkerende gerutscht ist. Auch hierfür gibt es weniger ungünstige Radkurse. Mit geschundenen Beinen aber gesund erreiche alle, so auch wir drei Potsdamer, die zweite Wechselzone für den abschließenden 2 km Lauf.
Hier geht es nochmal darum, um jeden Platz zu kämpfen und das gelingt mit Erfolg. Daran hindert uns auch ein weiterer steiler, aber nicht ganz so langer, Anstieg nicht, auch wenn da eigentlich niemand mehr Bock drauf hat. Denn am Ende erreichen wir mit Platz 8 (Vinnie), 13 (ich) und 26 (Marian) punktgleich mit dem Dresdner Spitzen Triathlon Team den dritten Platz in der Mannschaftswertung.
Ergebnisse und Datenaufzeichnung
Und was kommt als nächstes? Endlich wieder ein Triathlon über die klassische Distanz. Das erste Mal seit Oktober 2022, an dem Tag, als ich mich auf Big Island, Hawai'i über den Queen K Highway geschleppt hab. Heute in 3 Wochen, am 1. Juni ist es dann so weit: Der Ironman Hamburg, bei dem ich nach 2018 und 2021 das dritte Mal mein Glück versuch.
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